Neuer Drei-Franken-Stein
Seit dem 01. Mai 1972 liegt der Treffpunkt der drei fränkischen Regierungsbezirke zwischen den Ortschaften Heuchelheim/Oberfranken, Wasserberndorf/Unterfranken und Freihaslach/Mittelfranken. Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken berühren sich nur an dieser Stelle.
Nach dem Ende der großen bayerischen Gebietsreform 1972 entstand schnell die Idee, hier an der für das Frankenland politisch und verwaltungsmäßig so bedeutungsvollen Stelle ein besonderes Zeichen zu setzen. Ein Gespräch des Altbürgermeisters Hans Engert, letzter 1. Bürgermeister der 1972 in die Stadt Schlüsselfeld eingegliederten Gemeinde Heuchelheim, mit dem späteren oberfränkischen Bezirkstagspräsidenten Edgar Sitzmann führte am 15. Mai 1978 zu dem Ergebnis, dass ein neuer Stein an neuer Stelle errichtet werden muss.
Unter Federführung des Steigerwaldklubs mit seinem Hauptvorsitzenden Erich Weininger, Altbürgermeister Hans Engert und Pfarrer Konrad Seeberger wurde die Idee umgesetzt und am 01.Mai 1979 fand die offizielle Einweihung und Übergabe des neuen „Drei-Franken-Steins“ statt. Nach nur einjähriger Vorbereitungszeit enthüllten die Bezirkstagspräsidenten Anton Hergenröder (Oberfranken) und Georg Holzbauer (Mittelfranken) sowie die unterfränkische Bezirksrätin Ruth Bauer im Beisein des Staatssekretärs Karl Hillermeier den neuen Stein. Bei der Enthüllung des Steins mit den drei Wappen von Ober-, Mittel- und Unterfranken stellten die Redner in den Mittelpunkt, dass der Stein nicht nur eine bloße Dokumentation der Grenze, sondern vor allem auch ein Symbol der Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft aller Franken sei. Dieser Punkt, mitten in Franken und mitten im „Naturpark Steigerwald“, ist das „Herz der Franken“.
Bei dem neuen „Drei-Franken-Stein“ handelt es sich um einen Muschelkalk-Naturstein aus einem Steinbruch bei Kleinrinderfeld, Der Stein selbst wiegt 2,5 Tonnen. Seine Bodenbreite beträgt 1,70 Meter, seine Höhe 2,80 Meter.
Dies wird auch bei den gut besuchten Sternwanderungen zum Drei-Franken-Stein deutlich, die der Steigerwaldklub im Fünfjahresturnus durchführt.
Zudem verbindet seit dem Jahr 2000 der Drei-Franken-Stein-Weg, ein 40 km langer Rundweg, der durch Schlüsselfeld, Burghaslach und Geiselwind und somit auch durch Ober-, Mittel- und Unterfranken führt, die Regionen miteinander. Der Steigerwaldklub leitete das Abwandern und Markieren des Weges.
Auch durch parteipolitische Treffen erlangte das Gelände um den Drei-Franken-Stein auf der Steigerwaldanhöhe, südwestlich von Heuchelheim, nordwestlich von Freihaslach und östlich von Sixtenberg überregionale Bedeutung. Die Initiative hierzu geht auf Bundesminister a.D. Michael Glos zurück.
Alter Drei-Franken-Stein
Der alte Drei-Franken-Stein markierte seit 1892 den ersten geographischen Berührungspunkt der drei fränkischen Regierungsbezirke. Rund 80 Jahre, bis 1972, trafen die drei fränkischen Bezirksgrenzen mitten im Wald zwischen Eberbrunn und Kleinbirkach, nahe der Quelle der Reichen Ebrach, aufeinander. An dieser Stelle steht auch heute noch eine 1,35 m hohe Sandsteinsäule, der „alte Drei-Franken-Stein“. 1993 renoviert, ist er ein heimatgeschichtliches Zeugnis für den Verlauf der früheren Bezirksgrenzen.
101 Jahre nach der Aufstellung, also im Jahr 1993, sollte die frisch renovierte Sandsteinsäule im Rahmen eines Festaktes feierlich enthüllt werden. Fast hätte die Feier aber ohne den alten Drei-Franken-Stein stattfinden müssen. Unbekannte Täter hatten das rund acht Zentner schwere Denkmal in den frühen Morgenstunden des 1. Mai 1993 zu seinem „Nachfolger“, dem neuen Drei-Franken-Stein entführt. So entstand dieses einmalige Bild.