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Stadttor Schlüsselfeld

Das „Obere Tor“ ist Bestandteil der mittelalterlichen, spätgotischen Befestigungsanlage Schlüsselfelds und besteht aus dem massiven Westturm über dem Tor und einem vor die Flucht der Stadtmauer gelegten dreiseitigen Vorwerk mit massiven Umfassungsmauern und einem zweigeschossigen Vortor.

Der erste Teil des Turms wurde in den Jahren 1466 – 1495 im Zuge des Ausbaus der Stadtbefestigung unter Fürstbischof Rudolf von Scherenberg errichtet. Den Turm konnte man nur über das erste Obergeschoss betreten, wo sich auch heute noch ein Einstieg befindet. Die Türöffnung war nur über eine steile Leiter erreichbar, die im Belagerungsfall eingezogen werden konnte. Die trichterförmigen schmalen Wandöffnungen mit Schießscharten dienten der Verteidigung.

In den Jahren 1601/1602 und 1654 wurde die Anlage um das Torhaus an der Westwand des Vortores sowie um den Erkervorbau am Vortor erweitert. In diesem Zusammenhang wurde auch im Torhaus eine Küche eingebaut und somit „wohnlich“ gemacht.

1684 folgte der Bau eines zweiten Geschosses. Seine heutige Gestalt erhielt die Toranlage 1726 als der Turm ein drittes Obergeschoss erhielt und eine Türmerwohnung eingerichtet wurde. Aufgabe des Türmers war die Feuerkontrolle der Stadt. Die Türmerwohnung war vom Marktplatz aus über eine Freitreppe zum Turmeingang im ersten Obergeschoss und über die innenliegenden, steilen Blockstufentreppen erreichbar.

Die Freitreppe wurde 1963 zugunsten des jetzigen Durchgangs abgebrochen und 1997 neu errichtet. Am 11. Juni 1837 verstarb der letzte Stadttürmer. Der Turm wird seitdem nicht mehr genutzt. Das Vortor wurde bis ca. 1960 von der sog. „Torheinera“, der Witwe des letzten Pflasterzolleinnehmers, der in Schlüsselfeld den Pflasterzoll erhoben hatte, bewohnt.

Stadttor Schlüsselfeld
Marktplatz
96132 Schlüsselfeld
Deutschland
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