Die Adelsfamilie Truchseß von Pommersfelden ist eng mit der Kirchengeschichte von Reichmannsdorf verbunden.
1473 stiftet Melchior Truchseß von Pommersfelden die Pfarrei
Reichmannsdorf dem Würzburger Fürstbischof Rudolph von Scherenberg mit
der Bitte, diese als eigenständige Pfarrei zu erheben. Im selben Jahr
wurde die alte Chorturmkirche als Querschiff in die Kirchenanlage
integriert. Zu Ehren des Fürstbischofes Rudolph von Scherenberg wurde
1520 ein Steinrelief von Loy Hering über dem Kircheneingang angebracht,
worauf man die Jahreszahl 1473 und das Wappen des Fürstbischofs erkennen
kann. Im 30-jährigen Krieg wird die Kirche und der Ort vollständig
zerstört, um 1664 wird die Pfarrei erneuert, 1693 erfolgt der
Kirchenneubau auf alten Mauerresten. Wolf Philipp von Schrottenberg und
seine Gemahlin stifteten im frühen 18. Jh. den Altar aus Stuckmarmor.
1921 erfolgte ein Kirchenneubau, wobei die Vorgängerkirche als Seitenbau
miteinbezogen wurde. Decke und Empore sind mit volkstümlichen Motiv-
und Blumenmalereien verziert. Der Hochaltar zeigt ein Bild der Krönung
Mariens. Der freistehende Tabernakel wird an den Seiten von
Barockfiguren des Judas Thaddäus und Jakobus dem Älteren geschmückt.
96132 Schlüsselfeld - OT Reichmannsdorf
Deutschland